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Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Hier finden Sie einen Überblick über Nebenwirkungen und Komplikationen der Behandlung. Die Entscheidungshilfe beschränkt sich auf einige wichtige Angaben. In Ihrem Aufklärungsbogen können weitere Nebenwirkungen genannt sein. In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch werden Ihnen alle Nebenwirkungen und Komplikationen erläutert.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Die Stammzelltransplantation kann kurz- und langfristige Folgen haben, die im Folgenden beschrieben werden.

Konditionierung vor der Transplantation

Die Chemotherapie, die vor der Transplantation durchgeführt wird, kann zu Nebenwirkungen führen, die individuell unterschiedlich stark sind. Zu häufigen Nebenwirkungen gehören:

  • Übelkeit

  • Erbrechen

  • Durchfall

  • Haarausfall

  • Entzündungen der Schleimhäute

  • Abgeschlagenheit

Diese Beschwerden können mit geeigneten Maßnahmen abgemildert werden. Wie stark die Beschwerden sind, ist individuell unterschiedlich. Falls Ihre Schleimhäute in Folge der Chemotherapie stark entzündet sind, kann eine künstliche Ernährung und eine Schmerztherapie nötig sein. Sobald Sie wieder genügend Abwehrzellen haben, sorgen diese dafür, dass Ihre Schleimhäute abheilen.

Auch langfristig kann es zu Nebenwirkungen kommen. Dazu zählt etwa eine Linsentrübung im Auge, der sogenannte Graue Star. Ein Grauer Star tritt nur sehr selten auf. Er kann durch eine Operation an den Augen behandelt werden.

Eine Ganzkörperbestrahlung kann zur Folge haben:

  • frühzeitige MenopauseDie Menopause ist der Zeitpunkt der letzten Regelblutung einer Frau. Danach kann eine Frau nicht mehr schwanger werden. und Unfruchtbarkeit

  • ein erhöhtes Risiko für OsteoporoseOsteoporose wird auch Knochenschwund genannt. Bei dieser Stoffwechselerkrankung wird zu viel Knochengewebe abgebaut oder nicht mehr genug Knochengewebe aufgebaut. Dadurch nimmt die Knochendichte ab. Die Knochen sind weniger stabil und brechen leichter.

  • ein erhöhtes Risiko für eine Koronare Herzkrankheit (KHK)

Nach der Transplantation

In der Anfangszeit nach der Transplantation gibt es eine Phase, in der Ihre eigene Blutbildung nicht mehr und die neue Blutbildung noch nicht funktioniert. In dieser Zeit sind Sie besonders anfällig für Infektionen und werden in der Klinik in einem Einzelzimmer isoliert. Auch wenn Sie vorbeugende Medikamente bekommen, können schwerwiegende Infektionen auftreten. Wenn eine Infektion besonders schwer verläuft, können im Extremfall die Organe versagen. Dann ist eine intensivmedizinische Behandlung notwendig. Auch schwerwiegende Blutungen sind in dieser Zeit möglich.

Eine Stammzelltransplantation ist ein intensiver Eingriff und bleibt mit Risiken verbunden. Bis zu 15 von 100 Menschen mit einer Aplastischen Anämie sterben innerhalb von 3 Jahren an den Folgen des Eingriffs. Das individuelle Risiko ist unterschiedlich. Verschiedene Faktoren, wie Ihr Lebensalter und allgemeiner Gesundheitszustand spielen dabei eine Rolle.

Graft-versus-Host-Erkrankung

Auch wenn Sie vorbeugende Medikamente bekommen, kann nach der Stammzelltransplantation eine Graft-versus-Host-Erkrankung (kurz auch GvHD genannt, deutsch: Spender-versus-Wirt-Erkrankung) entstehen. Dabei greifen die neuen Immunzellen auch körpereigene Zellen an. Eine akute GvHD tritt meist in den ersten 100 Tagen nach der Transplantation auf. Hält die Abwehrreaktion an oder tritt erst nach einigen Monaten auf, dann wird sie als chronisch bezeichnet.

Die Häufigkeit der GvHD ist stark schwankend und hängt unter anderem vom Typ der Stammzelltransplantation ab. Etwa 27 von 100 Menschen über 40 Jahren entwickeln eine akute oder chronische GvHD. Bei Menschen zwischen 20 und 40 Jahren sind es 17 von 100. Je höher das Alter, desto höher das Risiko für die GvHD.

Eine GvHD kann sich gegen verschiedene Organe richten. Bei der akuten GvHD sind vor allem Haut, Leber und Magen-Darm-Trakt betroffen. Je nachdem, welches Organ betroffen ist, sind die Beschwerden unterschiedlich. Rötungen, Juckreiz und Blasenbildung in der Haut sind beispielsweise möglich. Ist der Magen-Darm-Trakt betroffen, kann es zu Durchfall, schmerzhaften Krämpfen und Gewichtsverlust kommen.

Die chronische GvHD kann zusätzlich auch Schleimhäute, Augen, Lunge und Gelenke betreffen. Die Beschwerden ähneln häufig Autoimmunerkrankungen und können über Monate, Jahre oder sogar lebenslang bestehen.

Sowohl die akute als auch die chronische GvHD können in unterschiedlichen Schweregraden verlaufen. Das bedeutet: Die Erkrankung kann mild verlaufen, bei höheren Schweregraden kann sie aber auch sehr belastend und gefährlich für Sie sein. Eine zusätzliche intensive Behandlung mit immunsuppressiven Medikamenten bis hin zu einer stationären Aufnahme in der Klinik können dann erforderlich sein. Eine schwere Graft-versus-Host-Erkrankung kann lebensbedrohlich sein.

Nach der Transplantation bekommen Sie immunsuppressive Medikamente, um einer Graft-versus-Host-Erkrankung entgegenzuwirken. Sie sollen die neuen Abwehrzellen in ihrer Aktivität herabsetzen. Die Einnahme von Immunsuppressiva ist nach einer Transplantation in der Regel für mehrere Monate vorgesehen. Tritt bei Ihnen eine Graft-versus-Host-Erkrankung auf, dann werden Sie möglicherweise auch darüber hinaus noch länger Immunsuppressiva einnehmen müssen.

Nebenwirkungen der ergänzenden Immunsuppressiven Therapie

Da die Stammzelltransplantation durch eine immunsuppressive Therapie ergänzt wird, können auch in dieser Gruppe spezifische Nebenwirkungen auftreten. Zu diesen gehören:

  • Müdigkeit und Erschöpfung

  • Nierenkrankheit

  • Fieber, Kopfschmerzen und Infektionen

  • allergische Reaktionen wie Anaphylaxie und Hautausschlag

  • Bluthochdruck (Hypertonie)

  • Durchfall, Übelkeit und Bauchschmerzen

  • Serumkrankheit (eine Immunreaktion mit Fieber, Hautausschlag, Gelenkschmerzen)

  • erhöhtes Risiko für weißen Hautkrebs

  • Krämpfe durch Magnesiummangel (v. a. bei Ciclosporin)

  • erhöhter Haarwuchs (v. a. bei Ciclosporin)

Emotionale Belastung

Eine Stammzelltransplantation ist körperlich und emotional sehr belastend. Sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt darauf an, um zu erfahren, welche Unterstützungsangebote es gibt.



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Info und Disclaimer

Die Entscheidungshilfe soll das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt nicht ersetzen. Sie unterstützt Sie aber bei der Vorbereitung auf das ärztliche Gespräch. Trotz größter Sorgfalt bei der Erstellung können wir jedoch nicht ausschließen, dass sie Fehler enthält. Weitere Informationen finden Sie hier.

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